Wahlverhalten der Vögel – Von tollen Sängern bis zu Wahlbetrügern

Am Samstag den 18. Januar um 14 Uhr lädt die Bürgerinitiative „Zerbst blüht auf“ zu einem Vogelspaziergang um die Kiesgrube zwischen Zerbst und Bias ein. Treffpunkt ist das Westufer des Kiessees.

Vögel praktizieren Wahlen schon seit 150 Millionen Jahren – und das mit einer Wahlbeteiligung von 100%! Aber was genau wird gewählt? Es geht um die Partnerwahl, für alle Singvögel ein Höhepunkt im Jahreslauf: Männchen werben hingebungsvoll mit Gesang, Farben und beeindruckenden Flugshows um die Gunst der Damen. Die „Wahlgesetze“ sind faszinierend: Weibchen sind die einzigen Wählerinnen, Männchen nur Kandidaten, die sich zur Wahl stellen. Kreativität und Ausdauer sind gefragt, denn ohne die richtigen „Wahlgeschenke“ oder überzeugende „Wahlversprechen“ bleibt der Erfolg aus.

Während die besten Sänger ihre Nachkommenzahl maximieren, gehen Wahlverlierer leer aus und dürfen hoffen, dass die nächste Saison ihnen eine neue Chance bietet. Die meisten Vögel bevorzugen die Ehe für eine Saison. Sie wählen jedes Jahr neu. Manche Arten sind monogam, andere wollen mehr und bevorzugen die Polygamie. Bei eben jenen ist der Wahlkampf besonders hart, denn es gibt nur wenige Gewinner, aber viele Verlierer – und ja, auch bei Vögeln gibt es eine Art von „Wahlbetrug“: Der Kuckuck nimmt eine ganz eigene Rolle ein. Er verspricht das Blaue vom Himmel und lässt am Ende andere für sich arbeiten.

Am Ende stellt sich die Frage: Was können wir von den Vögeln lernen? Auf jeden Fall eines: Ihre unerschütterliche Begeisterung für die Wahl!

Angereichert wird der Spaziergang mit Ausflügen in die Literatur: Inwiefern werden Vögel oder andere Tiere von Autor*innen als Allegorie genutzt um z.B. Wahlverhalten oder Prozesse der Entscheidungsfindung zu transportieren.

Der Spaziergang wird geführt von Ernst Paul Dörfler und Harald Junker.