Herzliche Einladung zur Veranstaltung Agroforst als Schlüssel zum Wasser
Aktuell gleichen die Jahreszeiten einem Wechsel von Regen- und Dürrezeiten, wobei auf den Regen im Winterhalbjahr die Dürre des Sommers folgt.
Die Bürgerinitiative „Zerbst blüht auf“ sucht nach Lösungsstrategien, um aus dem Wassernotstand herauszukommen. Bereits im vergangenen Jahr gab es mehrere Veranstaltungen, auf denen das Problem erörtert wurde: In einem wärmeren Klima verdunstet mehr Wasser. Dadurch entsteht Dürre im Boden. Felder verdorren. Dorfteiche trocknen aus. Der trockene Boden kann das Wasser nicht gut aufnehmen, so dass sich an der Oberfläche Staunässe bildet, obwohl im Unterboden das Wasser fehlt.
Gemeinsam mit der Stadt Zerbst/Anhalt und Bürgermeister Andreas Dittmann lädt die Bürgerinitiative zu einer öffentlichen Veranstaltung am Donnerstag, dem 25. Mai, um 17:30 Uhr in den Saal des Zerbster Rathauses, Schloßfreiheit 12, ein.
Unter dem Titel „Der Schlüssel zum Wasser“ wird Dr. Philipp Gerhardt Agroforst und Keyline Design als Mittel einer klimaangepassten Landwirtschaft vorstellen. Gerhardt ist Berater und Planer für Agroforst- und Wassermanagementsysteme. Seit über 15 Jahren beschäftigt er sich mit der Frage, wie eine resiliente Landwirtschaft geschaffen und dauerhaft erhalten werden kann. Er hat an der Forstakademie in Tharandt (TU Dresden) und an der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften (SLU) studiert, in verschiedenen Forstbetrieben und als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien gearbeitet.
Inspiriert durch die Schriften der Forstlichen Klassiker, vor allem Heinrich Cottas, will er der ‚Baumfeldwirtschaft‘ als Werkzeug für eine klimafreundliche und vor allem stabile Landwirtschaft wieder die ihr gebührende Aufmerksamkeit verschaffen. Dabei nutzt er moderne Techniken ebenso wie altes Wissen. Mittlerweile hat er zahlreiche Landwirtschaftsbetriebe und Organisationen beraten, die nun mit Baumpflanzungen und Schlüssellinienbearbeitung (Keyline Design) ihren wirtschaftlichen Erfolg auf eine neue, stabilere Basis stellen.
Gerhard: „Die zunehmenden extremen Wetterereignisse wie Dürren und Starkregen sind Folgen des Klimawandels und bedrohen die Fähigkeit der Landwirtschaft, nachhaltig stabil zu produzieren. Doch dabei sind Bauern und Bewohner des ländlichen Raums keinesfalls hilflos diesem Trend ausgeliefert – die Gestaltung der Landschaft und der Landwirtschaft bildet vielleicht den größten Hebel, den wir nutzen können, um einerseits die Folgen des Klimawandels abzufangen, und andererseits sogar die Erde wieder abzukühlen. Die Möglichkeiten gehen dabei weit über Kohlenstoffbindung hinaus.“ Dr. Philipp Gerhardt zeigt in seinem Vortrag auf, welche Möglichkeiten Agroforst bietet. „Dabei geht es vor allem um die Nutzung und Speicherung von Wasser, dessen Funktion in Böden und Atmosphäre wir uns mit so einfachen Mitteln zunutze machen können – wenn wir es richtig angehen.“
Ziel der Veranstaltung ist, das Agroforst-Prinzip als Möglichkeit des Wasserrückhaltes vorzustellen und konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.